Siem Reap: Tor zu Angkor

Das haben wir noch nicht erlebt. Unser Hotel in Siem Reap hat uns netterweise angeboten, dass man uns mit einem Flughafen-Shuttle abholen würde. So weit, so normal. Als wir jedoch den Flughafen verlassen, erwartet uns Herr Tarrith – mit seinem Tuk Tuk, einer motorisierten Rikscha. Da staunen wir nicht schlecht und fragen uns, wie das gehen soll. Jedoch haben alle Platz: Der Gatte, ich und unser Gepäck. Wir lehnen uns zurück und genießen die luftige Fahrt durch die tropenwarmen Straßen von Siem Reap.

Charmante Stadt

Im Hotel werden wir als Erstes mit einem kühlen Bier begrüßt. Auf dem Logo prangt DAS Nationalsymbol Kambodschas: die markanten Lotustürme von Angkor Wat.

Wer den ärchalogischen Park von Angkor mit seinen zahllosen, wundervollen Tempeln besuchen will, wohnt in Siem Reap.

Die Stadt ist infolge des riesigen touristischen Interesses enorm gewachsen. Davon hatten wir gelesen und daher eine reine Touristenstadt erwartet.

Überraschung: Siem Reap ist tatsächlich ein charmantes Städtchen an einem ruhigen Fluss mit schöner Altstadt und lebendiger Alltagskultur.

Photo by Pou Neang on Unsplash

Boutique Hotel

In den letzten Jahren sind viele neue Hotels und Guest Häuser in Siem Reap entstanden. Wir haben uns für das hübsche Boutique Hotel Butterfly Pea entschieden, das wir noch in Deutschland gebucht haben. Volltreffer.

Das Haus gehört einem reizenden Amerikaner, der es verstanden hat, modernes Design mit den Traditionen Kambodschas zu verbinden. John ist überdies ein wunderbarer Gastgeber, der sich persönlich und ausgesprochen charmant um das Wohl seiner Gäste kümmert.

Lobby und Lounge am Pool (c) Butterfly Pea Hotel

Das Butterfly Pea Hotel liegt direkt am Fluss, etwa zwei Kilometer von der Altstadt und rund sechs Kilometer von Angkor Wat entfernt, dem Haupttempel des archäologischen Parks.

Angkor National Museum

Gleich um die Ecke des Hotels – es sind nur drei Minuten zu Fuß – befindet sich das Angkor National Museum. Hier stimmen wir uns auf den Besuch der Tempelstadt ein.

(c) Angkor National Museum

Das Museum wurde 2007 eröffnet. Der Besucher bekommt einen hervorragenden Überblick über Geschichte und Kultur der Khmer, die hier ihr sagenhaftes Reich gegründet hatten.

(c) Angkor National Museum

Die Sammlungen konzentrieren sich auf das goldene Zeitalter des Khmer-Reiches vom 9. bis 14. Jahrhundert. In acht Galerien wird ihr kulturelles Erbe bewahrt.

(c) Angkor National Museum

Die Galerie der 1000 Buddhas zeigt eine der umfangreichsten Sammlungen von Buddha Statuen und Reliquien, die je zusammengestellt wurde.

Galerie der 1.000 Buddhas (c) Angkor National Museum

Der Alte Markt im Zentrum

Märkte üben eine große Anziehungskraft auf mich aus. Denn auf Märkten – so empfinde ich es – ist die Alltagskultur eines Landes mit allen Sinnen erlebbar. Siem Reap besitzt einen besonders interessanten und vielfältigen Markt im Zentrum der Altstadt. Hübsche Kolonialhäuser säumen die Markthalle des Phsar Chas, des Old Market.

Dunkel ist es hier und sehr wuselig, denn die Gänge sind schmal. An den Ständen wird alles angeboten, was kurze Zeit später auf den Tisch kommt: Obst, regionale Gemüse, lebende Hühner, Fisch, Würste, Fleisch, Gewürze, Gewürzmischungen und vieles mehr.

Ich habe mich mit diversen Gewürzmischungen eingedeckt – und mit dem berühmten Kampot-Pfeffer, der als Gold Kambodschas gilt. Viele Feinschmecker halten diesen besonders fruchtigen und aromatischen Pfeffer sogar für den besten der Welt.

Auf dem Old Market trifft man Einheimische und die Köche der nahe gelegenen Restaurants. Hier kaufen sie täglich ihre Lebensmittel und Gewürze.

Der Markt ist in mehrere Sektionen eingeteilt. Es gibt Bereiche für hochwertiges Kunsthandwerk ebenso wie für billige Souvenirs. Ich bleibe bei den Stoffen hängen und kaufe ein schönes Seidentuch.

Genuss

„Was man auf Reisen isst, nimmt man für immer mit nach Hause“, schrieb gerade der Schriftsteller und Journalist Andreas Ammer in der FAZ. Wie recht er hat! Kulinarische Erinnerungen zählen für mich zu den schönsten und nachhaltigsten.

In der Altstadt von Siem Reap, rund um den Old Market, gibt es Restaurants für jeden Geschmack – und natürlich auch das komplette internationale Angebot von Pizza über Pasta zu Burger, Steak und sogar Curry-Wurst. Für uns eher nicht so interessant. Wir halten uns lieber an die Restaurants, die sich der traditionellen Khmer-Küche verschrieben haben, die wunderbar vielfältig, gemüsebetont und ausgesprochen köstlich ist.

Eine schöne kulinarische Erinnerung haben wir an Khmer Amok, das Nationalgericht Kambodschas, das in vielen Restaurants ganz oben auf der Speisekarte steht.

Das milde, aromatische Curry besteht aus Kokoscreme, Kurkuma, Zitronengras sowie anderen frischen Zutaten. Eine Gewürzmischung aus Zitronengras, Knoblauch, Galgant, Kurkuma und Kaffir-Limette sorgt für den besonderen Geschmack. Klassisch wird Amok mit Fisch, Huhn oder Tofu zubereitet.

Köstlich finden wir außerdem die Vielfalt an Salaten, die wir probieren dürfen.

Besonders sympathisch und sicher eine Erbe der französischen Kolonialzeit: Überall werden sehr gute Weine zu fairen Preisen serviert – vorzugsweise aus Frankreich, wie dieser Rosé von Colombelle aus der Gascogne.

Fazit

Die Stadt Siem Reap ist es wert, dass man ihr ein wenig touristische Aufmerksamkeit schenkt und sie nicht nur zum Übernachten vor der großen Tempeltour „nutzt“.

Info: Homepage von Siem Reap
Museum: Angkor National Museum
Hotel: The Butterfly Pea
Rezept: Khmer Amok

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