Charmantes Ausflugsziel vor den Toren La Rochelles!
Wenn wir schon mal in der Gegend um La Rochelle unterwegs sind, dann müssen wir natürlich auch auf die Île de Ré, ein schmales Eiland im Atlantik. Die hübsche Insel gilt schon wegen ihrer Form als das Sylt Südwestfrankreichs. Hier treffen raues Meer und wilde Natur auf französische Lebensart. Die Insel besitzt schöne Sandstrände, einen netten kleinen Hafen, romantische Altstadtgassen in der Inselhauptstadt und eine Festungsanlage des berühmten Militärarchitekten Vauban, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Und das Beste: Selbst im Oktober verwöhnt uns die Insel mit einem milden Spätsommertag.

Spannende Brückenarchitektur
Die Autofahrt von La Rochelle bis nach Saint-Martin-de-Ré dauert nur rund 30 Minuten. Knapp 25 Kilometer sind es bis zur Inselhauptstadt – also praktisch um die Ecke. Die Insel ist über eine knapp 3 Kilometer lange, filigran geschwungene Brücke mit dem Festland verbunden. Seit 1988 führt der Weg über die Pont de l’Île de Ré, die zweitlängste Brücke des Landes.

Weiße Insel
Die Häuser sind weiß getüncht, die Sandstrände strahlen im Sommer gleißend hell, fast weiß, und das Licht flirrt. Kommt daher der Beiname „Ré La Blanche“, Ré, die Weiße? Nein, es ist das weiße Gold, das Meersalz, das zum Taufpaten wurde. Der Name geht auf die vielen Salinen zurück, die bis heute ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Insulaner sind, neben der Austernzucht und dem Tourismus.

Traumstrände
Die Strände der Île de Ré werden mit bis zu 2.800 Sonnenstunden im Jahr beschenkt. Der raue Atklantik und zugleich der milde Golfstrom prägen Wetter und Landschaft.

Besonders beliebt bei Einheimischen und Touristen sind die Strände Le Bois oder La Couarde im südwestlichen Abschnitt der Insel.

Wir sind an der Inselspitze unterwegs – bei Saint-Clément-de-Baleines – und dort fast allein am Strand, weswegen wir gut verstehen können, dass gerade der Oktober vielen Fans als der beste Monat für einen Besuch gilt.

Leuchtturm
Blickfang und Inselwahrzeichen ist der Leuchtturm „Phare des Baleines“, zu deutsch „Leuchtturm der Wale“. Mitte des 19. Jahrhundert erbaut, ersetzte er den Alten Leuchtturm von 1682.

Alter und neuer Leuchtturm werden heute als historische Monumente Frankreichs geführt. Beide sind sehenswert. Ein Museum im Alten Turm erzählt ihre Geschichte.

Vogelparadies
Das Naturschutzgebiet Lilleau des Niges ist Heimat für Wildgänse, Seevögel, kleine und große Stelzvögel. Auf dem Weg nach Süden machen zudem zahlreiche Zugvögel auf der Insel Station und bereichern das Biotop, sehr zur Freude von Hobby-Ornithologen.

Radfahrer willkommen
Die Île de Ré verfügt über ein gut ausgebautes Netz von Radwegen. Beste Voraussetzungen also, um die flache Insel mit dem Rad zu erkunden. Von La Couarde bis Loix führt eine Route direkt am Meer und an den Salzgärten entlang. Fahrradverleihe gibt in beinahe jedem Dorf.

Der Hafen in Saint-Martin-de-Ré
Besonders gut gefällt es uns in Saint-Martin-de-Ré. Die Hauptstadt der Insel bezaubert mit romantischen Gassen, die hübsche, weiße Häuschen mit grünen oder blauen Fensterläden säumen.

Am liebsten würden wir „einziehen“ und Martineser werden.

Die trutzige „Eglise de Saint Martin“, erbaut ab dem 15. Jahrhundert, wacht über das Städtchen, das etwas mehr als 2.000 Einwohner zählt.

Die Kirchlein wirkt selbstbewusst wie eine große Kathedrale – en miniature halt.

Das Zentrum von Saint-Martin-de-Ré ist der Hafen, den viele Frankreichkenner für den schönsten am Atlantik halten. Er ist Teil der früheren Zitadelle.

Privat- und Fischerboote schaukeln im sanften Rhythmus der Wellen. Etwas mehr als 50 Liegeplätze gibt es für Gäste zur See. Exklusive Boutiquen, Cafés und Restaurants säumen das Hafenbecken.

Hier lassen wir uns nieder und vertrödeln den Nachmittag bei kühlem Weißwein und taufrischen Austern – beides Produkte der Insel.

Das „Paseo“ ist ausgesprochen unterhaltsam. Es gibt viel zu sehen.

Fazit
Die Île de Ré hat uns begeistert, auch wenn wir leider nur Tagesgäste waren. Unser Tipp: Unbedingt hinfahren – wenn sich Corona irgendwann wieder verzogen hat! Wir werden definitiv zurückkommen – dann mit etwas mehr Zeit im Gepäck.
Info: Île de Ré, Saint-Martin-de-Ré
Sehenswert: Phare des Baleines
Naturschutzgebiet: Lilleau de Niges

Vielen Dank für diese wunderbaren Einblicke, da bekommt man doch sofort Fernweh! 😉
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Liebe Jette Nora, danke für die „Blumen“. Das geht mir auch so. Da Reisen ja momentan nicht möglich sind, gehe ich eben in den Erinnerungen auf Tour. Liebe Grüße Bettina
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