Ein Pariser Idyll: Cité florale

Wir sind zu Gast bei unserer Freundin Valérie in Paris. Ein herrlicher Frühlingstag empfängt uns. Dunkelblau ist der April-Himmel über der französischen Hauptstadt und die Temperaturen steigen deutlich höher als in Berlin. Also nichts wie raus! Valérie wohnt im 13. Arrondissement auf der linken Seite der Seine, einem ehemaligen Arbeiterbezirk, den Touristen eher selten besuchen. Hier ist Paris ganz bei sich – und bietet ein Idyll, wie wir es in dieser Mega-Metropole nicht vermutet hätten: die „Cité florale“, die Blumenstadt. Ein zauberhaft charmanter Mikro-Kiez, der eher Dorf ist als Stadt.

Paris kommt zur Ruhe

Paris kann recht laut und hektisch sein, doch in der „Cité floral“ hören wir (fast) nur die Vögel piepen. Um die Ecke schleicht eine Katze, die Nachbarn schwatzen über den Gartenzaun, Kinder spielen mitten auf der Straße. Nur wenige Menschen sind unterwegs, und Autos haben gar keinen Platz, zu schmal sind die Sträßlein.

Blumige Straßennamen

Dieses Miniviertel ist auf einem Dreieck angelegt, das Kopfstein gepflasterte Gassen durchziehen. Sie alle tragen den Namen einer Blume.

*Rue des Glycines, Straße der Glyzinien

*Rue des Iris, Straße der Iris

*Rue des Liserons, Straße der Winden

*Rue des Orchidées, Straße der Orchideen

*Square des Mimosas, Platz der Mimosen

Unseren kleinen Rundgang beginnen wir an der Straße der Glyzinien.

Die Nachbarn machen dem Namen ihrer Straße alle Ehre: In den Vorgärten, über den Eingängen, an den Fassaden – überall wachsen und blühen üppig Glyzinien: weiß, zartrosa und blau.

Blick in die Geschichte

„La Cité florale“ wurde Mitte der 1920er Jahre auf einer Aue gebaut, die regelmäßig das Wasser der Bièvre aufnahm, wenn der Fluss im Frühjahr oder nach starken Regenfälle über die Ufer trat. Der weiche, fast sumpfige Untergrund war also wenig geeignet für hohe und schwere Gebäude im Pariser Haussmann-Stil. So wurde das Viertel vollständig mit maximal zweistöckigen Häusern bebaut, und so konnte sich sein dörflicher Charakter entwickeln.

Blumiger Bummel

Helle und pastellfarbenene Häuser säumen die Gassen, die nicht nur mit Glyzinien bewachsen sind, sondern auch mit Efeu, wildem Wein und Kletterrosen.

Gartenstadt

Flieder, Geranien, Zierbäume, liebevoll bepflanzte Blumentöpfe – all das Grün trägt zur zauberhaften Atmosphäre des Ortes bei. Wir haben den Eindruck, dass die Bewohner*innen allesamt leidenschaftliche Gärtner*innen sind.

Gute Nachbarschaft

Der Platz der Mimosen wirkt auf uns wie ein Dorfanger. Wir können uns gut vorstellen, dass die Nachbarn im Sommer Tische und Stühle aufstellen, um gemeinsam den Abend und das schöne Leben in ihrer „Cité florale“ zu feiern.

Wer wohl das Privileg hat, hier zu wohnen? Gewiss ist diese paradiesische Adresse hochbegehrt in der Millionenmetropole Paris. Auch dürfte die Fluktuation ausgesprochen gering sein! Wer zieht hier schon freiwillig weg?

Einen grünen Nachbarn habe die Leute auch noch – den wunderschönen, 15 Hektar großen „Parc Montsouris“, den wir nach unserem Bummel durch die „Cité florale“ in seinem farbenfrohen Frühlingskleid erleben.

Fazit

Ein Tipp! Wer Paris schon ein bisschen kennt und noch etwas Zeit im Gepäck hat, sollte diesen Ausflug unbedingt auf seine Liste setzen!

So kommst Du hin

Mit den „Öffis“ gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • RER: Station „Cité universitaire“ (Linie RER B)
  • Métro: Station „Maison blanche“ (Linie 7)
  • Straßenbahn: Station „Stade Charléty“ (Linie T3)

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