Pilgerort für Pflanzenfreunde!
Da steht er vor uns: Ausladend! Riesig!! Wie eine Skulptur, die die Jahrhunderte geformt haben: „El Drago Milenario“, der 1.000-jährige Drachenbaum. Seit 1917 ist er ein nationales Denkmal und – neben dem Teide – das bekannteste Symbol Teneriffas. Eine beeindruckende Erscheinung! 16 Meter hoch, rund 20 Meter Stammumfang an seinem Sockel: Dennoch gehört der so gar nicht schlanke „El Drago“ zu den Spargelgewächsen! Kaum zu glauben, auf diese erstaunlichen Verwandtschaftsverhältnisse wären wir niemals gekommen!

Touristenattraktion
„El Drago“ in Icod de los Vinos gilt zwar als eines der ältesten Lebewesen der Welt, doch ist er wohl tatsächlich keine 1.000 Jahre alt, sondern weit jünger. Die Schätzungen schwanken zwischen 300 und 800 Jahren, je nach Quelle.

Die Ureinwohner Tenriffas, die Guanchen, schrieben dem Harz des Baumes, der „Sangre de Drago“ (Drachenblut – wegen seiner roten Farbe), heilende Kräfte zu. Weswegen sie den Drachenbaum und seine vielen Verwandten auf der Insel als nachwachsende Apotheke hegten und pflegten.

Hieronymos Bosch verewigte ihn in seinem berühmten Werk „Der Garten der Lüste“ – „El Jardín de las Delicias“ – das im Prado in Madrid ausgestellt ist. Ganz links im Triptychon ist er zu erkennen, als Teil der Schöpfung und des biblischen Garten Edens. Da gehört „El Drago“ natürlich zwingend hin.

Parque del Drago
Der „Drago Milenario“ steht nicht einsam und allein in der Gegend. Um ihn herum wurde ein 3 Hektar großer Park angelegt, in dem es üppig wuchert.

Eine ganze Drachenbaumfamilie ist eingezogen. Natürlich sind „El Dragos“ Geschwister deutlich jünger.

Dazwischen fühlen sich endemische Pflanzen aus Teneriffa wohl, darunter Diesteln, Kakteen und Palmen.


Casa del Drago
Direkt neben dem Park besuchen wir das Haus des Drago – „Casa del Drago“ – ein tenerifisches Landhaus aus dem 18. Jahrhundert mit schön geschnitzten Holzbalkonen.

Im grünen Hofgarten wurde ein gemütliches Café-Restaurant mit einem Shop für lokale Produkte eingerichtet, das seine Gäste täglich ab 12 Uhr mittags empfängt.

Wir nehmen nur einen „cafecito“, doch die Karte zeigt, dass hier allerlei Tapas, lokale Käse, frische Salate, selbst gebackenes Brot, Runzelkartoffeln mit Mojo und andere regionale Leckereien serviert werden. Einladend!

Weine aus Teneriffa sind auch im Angebot – zum Kosten und Kaufen!

Schöne Umgebung
Der Drago-Park liegt am Rand der schönen Altstadt von Icod de los Vinos, die wir auf einem Spaziergang ein wenig kennenlernen wollen.

Im Zentrum ragt stolz der Turm der Pfarrkirche San Marcos aus dem 16. Jahrhundert in Himmel, die dem Heiligen Markus gewidmet ist, dem Schutzpatron des Städtchens.

Um die Kirche an der „Plaza Andrés de Lorenzo Cáceres“ wird eine üppig blühende Gartenterrasse gepflegt. Das gesamte Areal liegt etwas höher als der „Parque del Drago“ und so haben wir noch einmal einen tollen Blick auf das Naturdenkmal.

Gleich um die Ecke erwartet uns die „Plaza de Pila“, an der sorgsam restaurierte Stadthäuser von Icods reicher Vergangenheit erzählen.


Direkt hinter der Stadt erheben sich die immergrünen Berge des Nordens, die zu ausgedehnten Wandertouren einladen.

Fazit
Tinerfeños pilgern mindestens einmal im Jahr zu ihrem „Drago Milenario“, zu ihrem Naturheiligtum! Da Drachenbäume ausschließlich auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira, in Marokko und den Kapverden wachsen, solltest Du einen Besuch unbedingt einplanen, wenn Du auf Teneriffa unterwegs bist. Wir finden, es lohnt sich!
Info
- Infos: Parque del Drago, Video-Guide
- Eintritt: Der Eintritt zum Park kostet 5 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Studenten und Rentner, 2,50 Euro für Kinder. Kinder unter 6 Jahren zahlen keinen Eintritt.
- Café, Restaurant, Shop: Casa del Drago
Calle Arcipreste Ossuna, 3 38438 Icod de los Vinos, Santa Cruz de Tenerife

